Assassin's Creed Shadows | Quelle: Presse-Extranet
Nach langanhaltender Kritik an den spielbaren Helden von Assassin's Creed Shadows schießt Ubisoft nun scharf zurück. In einer ausführlichen Stellungnahme während einer BAFTA-Veranstaltung in London widersprach Chef-Entwickler Marc-Alexis Coté sämtlichen Kritiken und erklärte auch, wie sich eine solche Diskussionskultur auf sein Team auswirkt.
In Assassin's Creed Shadows werden wir Naoe (fiktive Figur) und Yasuke (real Figur) spielen können. Vor allem Yasuke's Hautfarbe wurde von einer lautstarken Minderheit harsch kommentiert.
Marc-Alexis Coté bekräftigt, dass man intern keiner "modernen Agenda" folgen würde. Weiter sprach er, dass Yasuke in der japanischen Geschichte eine Tatsache ist und keine Erfindung. Ebenso gab es Frauen in der Geschichte Japan's, die sich den gesellschaftlichen Erwartungen widersetzten. Naoe und Yasuke seien zwar insgesamt eine historische Fiktion, aber trotz dessen würde ihre Erscheinung genau die Art von Geschichte sein, die Assassin's Creed zu erzählen versucht. Das sei nichts neues, denn diese Idee wurde bereits im ersten Teil von Assassin's Creed umgesetzt und seitdem weiterverfolgt.
Weiter sagt der Chef-Entwickler: Unser Bekenntnis zur Inklusivität beruht auf historischer Authentizität und dem Respekt für unterschiedliche Perspektiven, nicht auf modernen Agenden.
Dann geht der Ubisoft-Angestellte auf seine Teammitglieder ein: Es wird zunehmend immer schwieriger für kreative Teams, konstruktive Kritik zu filtern. Man sei inzwischen herausgefordert, zwischen "echtem Feedback" und "von Intoleranz getriebenen Angriffen" zu unterscheiden. Mitarbeiter werden mit "Lügen, Halbwahrheiten und persönlichen Angriffen konfrontiert". "Wenn die Arbeit, in die sie all ihr Herzblut stecken, zu einem Symbol der Spaltung verdreht wird, ist das nicht nur entmutigend, sondern kann niederschmetternd sein". Er betont, dass er sehr stolz auf sein Team ist.
Gegen Ende wird er nochmal sehr deutlich, indem er erklärt, dass mit Angst und Hass versucht wird, Kreativität zum Schweigen zu bringen. Wir zitieren: "Wie die Autoren von ‚How Democracies Die‘ so eindringlich dargelegt haben, zerfallen Demokratien, wenn gute Menschen beschließen, zu schweigen. Das Gleiche gilt meiner Meinung nach für unsere kreative Freiheit, wenn wir zulassen, dass Angst unsere Stimme erstickt. Wenn wir uns angesichts von Bedrohungen selbst zensieren, geben wir unsere Macht Stück für Stück aus der Hand, bis sowohl Freiheit als auch Kreativität verkümmern. Das können wir nicht zulassen. Es ist an der Zeit, dass wir als Kreative fest zu unseren Werten stehen, indem wir Geschichten erzählen, die inspirieren, die herausfordern und die den Menschen helfen, sich zu verbinden. Unser Schweigen darf nicht zum Komplizen werden." - Marc-Alexis Coté
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