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  • Nebencharaktere in Assassin's Creed Brotherhood

    Auf dieser Seite sind alle Nebencharaktere aufgelistet, denen Ezio in Brotherhood begegnet.


    Salai
    Geburtsjahr: 1480
    Beruf: Lehrling

    Gian Giacomo Caprotti da Oreno (versuche das drei mal schnell hintereinander zu sagen) ging im reifen Alter von immerhin 10 Jahren bei Leonardo da Vinci in die Lehre.

    Wie Leonardos Aufzeichnungen beweisen, gerieten die beiden beinahe sofort aneinander: "Am zweiten Tag ließ ich ihm zwei Hemden schneidern, eine Hose und eine Jacke, und als ich Geld beiseite legte, um den Schneider zu bezahlen, hat er das Geld aus dem Beutel gestohlen. Er gab es niemals zu, doch ich bin mir recht sicher. Am folgenden Tag aß ich mit Giacomo Andrea zu Abend und der besagte Gian Giacomo speiste für zwei und richtete Unheil für vier an. Er zerbreach drei Karaffen und verschüttete den Wein."

    Leonardo hat seinen Lehrling zwar als "Dieb", "Lügner", "Vielfraß" und "Unbelehrbar" beschrieben und ihm den Spitznamen "Salai" (ein kleiner Teufel aus dem Roman "Morgant, der Riese") gegeben, trotzdem waren die beiden gleichzeitig bis zum Tod des Meisters nahezu unzertrennlich. Leonardo half Salai bei der Komposition seiner Gemälde, kaufte ihn regelmäßig aus dem Gefängnis frei und hinterließ ihm bei seinem Tode die Hälfte seines Weingutes. Der Lehrling durfte sogar die berühmte Mona Lisa behalten.

    Entweder war dies wahre Liebe, oder Salai war sehr gut darin, sich aushalten zu lassen.






    Pietro Rossi
    Geburtsjahr: 1470
    Beruf. Schauspieler

    Pietro schauspielerte zunächst an Ercole d'Estes Theater in Ferrara. Er verließ das Ensemble im Jahre 1494, nachdem er mit einer Schauspielerin, die eine der drei Grazien spielte, im Bett erwischt worden war, und ging nach Rom. Anders als im Theater anderer Länder, gab es in italienischen Schauspielhäuser auch Frauen. Man argumentierte, dass Männer, die im Publikum saßen und den Frauen mit all ihrem teuflischen Charme ausgesetzt wurden, auch im wahren Leben besser vorbereitet wären, den Frauen zu widerstehen. Denn deshalb geht man ja schließlich ins Theater... um Züchtigkeit zu erlernen...

    In Rom angekommen, schloss sich Pietro Kardinal Raffaele Riarios Theater an. Er spielte das altrömische Stück Seneca, Plautus und Terence, obschon ihn der Klassizismus nicht wirklich zur Ruhe gebracht hatte. Er erscheint ziemlich häufig auf der Namensliste der Rosa in Fiore.

    Schauspieler eben.










    Francesco Troche
    Geburtsjahr: 1459
    Beruf: Kämmerer und Sekretär des Papstes

    Francesco, Senator Egidio Troches jüngerer Bruder, arbeitete für den Vatikan und war ein enger Vertrauter des Papstes. Unter anderem bespitzelte er Lucrezia bei ihrem Aufenthalt in ländlichen Gefilden und wurde an den französischen Hof geschickt, um König Ludwig unter Druck zu setzen, ihre Ehe mit Alfonso d'Este zu begünstigen (der Glückspilz Alfonso, Ehemann Nummer drei, schaffte es, nicht getötet oder gedemütigt zu werden, so wie es Lucrezias Ex-Männern widerfahren war). Cesare ermunterte Francesco im Jahre 1502 nach Frankreich zu reisen, um Ludwig zu überzeugen, der Orsini-Familie seine Gunst zu entziehen.

    Danach scheinen sie ein kleines Zerwürfnis gehabt zu haben.

    Als Sahnehäubchen suchte Cesare den Adligen Jacopo di Santa Croce heim und tötete ihn ohen erkennbaren Grund, nachdem Michelette Francesco stranguliert hatte.

    Als Francescos Leichnam im Tiber schwamm, verfasste Cesare eine Erklärung und verlangte seine Verhaftung. Er behauptete, er sei aus "Rom geflohen"... ein früher Fall des gerissenen Politikers, der sich eine hübsche Geschichte für die Presse ausdenkt.








    Egidio Troche
    Geburtsjahr: 1436
    Beruf: Senator

    Egidio, der ältere zweier Brüder, hatte das Pech, in die Fußstapfen seines Vaters, eines Senators, zu treten. Francesco beschrieb ihn in einem Brief als naiven Idealisten, denn Egidio versuchte, die Ära der römischen Kommune zurückzuholen, als der Senat, die Conservatori, an der Spitze der Demokratie stand. Das Problem war, dass das Papsttum Rom für sich alleine wollte.

    Als das Jahrhundert seinem Ende entgegenging, ergriff der Papst die Macht über Roms Stadtplanung, öffentliche Bauarbeiten und die Finanzen. Die Conservatori hatten kaum mehr zu tun, als Festspiele zu planen. Egidio, der sah, wie die anderen Senatoren einfach ignorierten, dass das Campidoglio langsam zu einem lebendigen Museum wurde, scheint erschöpft zu sein: "Bin ich denn der Einzige in ganz Rom, der weiterhin nach Freiheit und Gerechtigkeit strebt?", schreibt er in einem Brief aus dem Jahre 1494. Aufzeichnungen,die in der Rosa in Fiore aufbewahrt wurden, deuten darauf hin, dass er ab 1495 regelmäßig zu Besuch kam.

    In der Zwischenzeit arbeitete Egidios Bruder Francesco als Kämmerer und Sekretär für den Papst und freundete sich mit Cesare an... und zwar so sehr, dass man ihn "einen der zuverlässigsten Attentäter der Borgia" nannte. Ein Brief aus dem Jahre 1503 von Egidio an den venezianischen Botschafter beschreibt detailliert Cesares Kriegspläne für die Region und legt seinen Hass auf Cesare und die Unfähigkeit seines Bruders dar, in betrunkenem Zustand ein Geheimnis zu wahren.







    Leonardo da Vinci
    Geburtsjahr: 1452
    Gestorben: 1519
    Beruf: Maler, Erfinder, Konstrukteur, Architekt, Wissenschaftler, Techniker.


    Leonardo da Vinci war der uneheliche Sohn eines Notars und einer Bäuerin und wuchs in der Toskana auf. Wie so viele zum Superstar-Dasein Berufene hatte er keinen Nachnamen. Vinci war der Name seiner Geburtsstadt.

    Mit 14 Jahren ging er bei dem florentinischen Maler Verrocchio in die Lehre. Dieser brachte ihm Alchemie, Zeichnen, Malen, Bildhauen und Modellieren bei. Im Alter von 20 Jahren gründete Leonardo seine eigene Werkstatt. Dann reiste er durch ganz Italien und malte schließlich seine großen Meisterwerke "Das letzte Abendmahl" im Jahre 1498 und die "Mona Lisa" von 1503 bis 1507.

    Auf seinen Reisen erforschte Leonardo die Welt mit einer unstillbaren Neugierde. Er hielt seine Beobachtungen in Spiegelschrift in seinen Notizbüchern fest. Als er in den Diensten Ludovico Sforzas stand und später dann auch Cesare Borgia, schuf er unter anderem Entwürfe für einen Helikopter, einen Panzer, eine Schiffskanone und ein Maschinengewehr. Zudem war er ein Techniker, also entwarf er Garnisonen, Kanonen und bewegliche Barrikaden.

    Trotz dieser gewaltigen Anzahl an Fähigkeiten wurde Leonardo wegen seiner chronischen Verzögerungstaktiken von seinen Mäzenen ständig belästigt. Manche Kunstwerke wurden häufig erst Jahre später fertiggestellt, als er angekündigt hatte, und viele wurden gar nicht erst vollendet.

    Leonardo hatte auch ein stürmisches Liebesleben. Im Jahre 1476 wurde der Sodomie bezichtigt, höchst wahrscheinlich war er homosexuell. Sein Assistent Salai wurde des Diebstahls beschuldigt und des verschwenderischen Umgangs mit Geld für Kleidung. Doch er war wahrscheinlich auch Leonardos Liebhaber. Leonardo malte mehrere Bilder von Salai, so auch das berühmte Gemälde "Heiliger Johannes der Täufer" und er hinterließ ihm die "Mona Lisa", als er im Jahre 1519 starb.


    Lucrezia Borgia
    Geburtsjahr: 1480
    Beruf: Adelige, Tochter des Papstes

    Lucrezia wurde von Kindesbeinen an zu einem wahrhaftigen Spielball für die Machenschaften ihres Vaters herangezogen. Sie wurde dreimal im Interesse des Papstes verheiratet. Mit nur dreizehn Jahren wurde sie mit Giovanni Sforza das erste Mal verheiratet, um die päpstlichen Beziehungen zu Mailand zu fördern. Doch als sich der Papst gegen Mailand stellte, konnte er mit dieser Ehe nichts mehr anfangen. Cesare drohte, Giovanni umzubringen und so floh dieser. Um die Ehe auflösen zu können, erklärte der Papst Giovanni letztendlich für impotent.

    Da diese Verbindung nicht mehr existent war, konnte der Papst eine weitere Ehe arrangieren... dieses Mal mit Alfonso von Aragon. Sie sollte die Bindungen zu Neapel festigen. Cesare hasste es, dass ihm der 19-jährige Alfonso Lucrezias Aufmerksamkeit stahl und so erstach er ihn im Jahre 1500. Doch trotz mehrerer ernsthafter Wunden starb Alfonso nicht. Wie durch ein Wunder erholte er sich im Verlauf der nächsten Woche. Als er das Unmögliche schaffte und sein Krankenlager verließ, wies Cesare Micheletto an, ihn zu erwürgen. Lucrezia wurde aus dem Zimmer geworfen und während sie zum Papst rannte und um Hilfe bitten wollte, wurde Alfonso ermordet. Hinweis: Das war nicht das erste Mal, dass Cesare einen Mann aus Lucrezias Umfeld getötet hat. Im Jahre 1498 ertränkte er Pedro Calde, den päpstlichen Kämmerer, weil er ihr zu nahe gekommen war.

    Alfonso d'Este, Lucrezias dritter Ehemann, heiratete sie, verständlicherweise, nur sehr widerwillig. Doch die Strategie des Papstes für Mittelitalien erforderte es, dass er die Beziehungen mit Ferrara festigte. Also zahlte er Alfonsos Vater Ercole d'Este, dem Herzog von Ferrara, 300.000 Dukaten und gestand ihm noch andere Privilegien zu, um die Partie zu sichern.

    Die zwei waren verheiratet, doch amüsierten sie sich auch außerehelich. Lucrezia schlief mit dem Dichter Bembo und Francesco Il Gonzaga. Ihre Beziehung endete, als Francesco die Syphilis bekam.

    Lucrezia starb bei der schwierigen Geburt ihres achten Kindes im Jahre 1519.

    "Was ist denn mit den anderen sieben Kindern?", fragst du dich jetzt. Das erfährst du in der nächsten Folge von "die schlimmsten Horrorromanzen der Welt".


    Nikolaus Kopernikus
    Geburtsjahr: 1473
    Beruf: Astronom

    Nikolaus Kopernikus (in Italien auch Niccolò Copernico genannt) wurde als jüngstes von vier Kindern in der Stadt Toruń in Königlich-Preußen geboren (das ein Teil Polens war und nicht mit dem Herzogtum Preußen, Ordenspreußen oder dem viel späteren Westpreußen verwechselt werden sollte). Auch wenn er wie für die Kirche bestimmt zu sein schien, sein Bruder war schließlich Priester und seine Schwester Nonne, widersetzte sich Nikolaus dem Familientrend... um nach einer humanistischen Ausbildung doch Priester zu werden. Okay, zunächst war also kein wirklicher Rebell, stattdessen genoss er die Vorzüge, die seine privilegierte Erziehung mit sich brachte. Er studierte Aristoteles, Ptolemäus und andere an der Universität von Krakau.

    Als er seinen Abschluss machte, sprach er vier Sprachen und, während er darauf wartete, in sein Kanonikat im Ermland (einem abtrünnigen Herzogtum innerhalb Polens) berufen zu werden, reiste er nach Italien, um Rechtswissenschaften zu studieren. Anstatt sich jedoch auf seine kanonischen Studien zu konzentrieren, besuchte er Vorlesungen in Geisteswissenschaften und begann über die Wissenschaft und die Astronomie zu referieren. Insbesondere hielt er eine Reihe an öffentlichen Lesungen in Rom. Papst Alexander VI. konnte ihn nicht sonderlich gut leiden und so verließ er die Stadt im Jahre 1501 ziemlich plötzlich. Doch Kopernikus hatte seine Leidenschaft entdeckt.

    Er war so fasziniert von seinen Studien, dass er um eine zweijährige Verlängerung seiner Auslandzeit bat, um in Padua Medizin zu studieren. Dort lernte er zudem fließend griechisch und las viele historische Texte.

    Nach seinem Abschluss verließ er Italien für immer und ging schließlich ins Ermland, um dort seine Pflicht zu erfüllen. Neben seiner Arbeit als Sekretär seines Onkels, dem Bischof des Ermlands, fand er noch die Zeit, seine astronomischen Theorien zu entwickeln. Er verfasste schnell eine grobe Version seiner heliozentrischen Theorie und verbrachte dann für die nächsten 30 Jahre seine Freizeit damit, Sternbewegungen von einem unbekannten Turm aus und mit primitiven Instrumenten aufzuzeichnen, die Nachbauten noch viel altertümlicher Instrumente waren.

    Auch wenn Kopernikus durch seine Schriften, in denen er die Sonne in das Zentrum des Universums stellt, unsterblich geworden ist, so wurden seine Theorien doch erst kurz vor seinem Tode im Jahre 1543 veröffentlicht. Manch einer glaubt sogar, dass er gestorben ist, als man ihm die erste Ausgabe seines Buches in die Hände legte.


    Cristina Vespucci
    Geburtsjahr: 1459
    Beruf: Schülerin, Adlige


    Cristina Vespucci war eine stadtbekannte florentinische Schönheit und ein Lieblingsmotiv der Maler, allen voran Botticelli, der sie in vielen seiner Bilder malte. Aufzeichnungen der Wachen ihres Vaters deuten an, dass Ezio sie in seinen jungen Jahren häufig besuchte, und dass er "unwahrscheinlich" geschickt gewesen sein muss, da sie ihn nie schnappen konnten.

    Ausserdem war sie wohl verantwortlich für die Beschleunigung der Karriere ihres Cousins, dem Namensvetter eines recht berühmten Kontinents. Bei einer Dinner-Party, die u.a. von Cristina und auch Lorenzo de' Medici besucht wurde, soll sie ein Gespräch mit diesem und Manfredo Soderini über das Segelkönnen ihres Cousins geführt haben.

    Anscheinend übertrieb sie leicht und Lorenzo, der von ihrer Schönheit betört war, erklärte sich dann auch bereit, ihren Cousin anzustellen. "Versucht es mit Amerigo. Ich wette, dass Ihr Eure Schifffahrtslinie in ein paar Jahren nach ihm benennen werdet."

    Wohl die größte Untertreibung des Jahrhunderts.








    Pentesilea Baglioni
    Geburtsjahr: 1476
    Beruf: Ehefrau

    Pentesilea mag vielleicht harmlos aussehen, doch sie stammt von einer langen Linie erbitterter Kämpfe ab. Die Baglioni, die Herrscher von Perugia, befanden sich schon seit einiger Zeit mit der Oddi-Familie im Krieg. So waren Gemetzel auf den Plätzen der Stadt beinahe an der Tagesordnung. Einmal wurde die Kathedrale sogar als Kaserne benutzt. Im Jahre 1500 griffen die Oddi sogar während der Vermählung von Astorre Baglioni an und töteten den Bräutigam und mehrere Gäste. Bei dem Gegenangriff der Baglioni kamen mehrere Mitglieder der Oddi ums Leben. Die Hochzeitsfeier wurde das reinste Blutbad.

    Pentesilea war das Ergebnis dieser rauen Umgebung; sie war clever, unerschrocken und zäh. Und im Gegensatz zu ihrem Ehemann besaß sie Anstand.

    Pentesilea war für ihr kühles Taktieren bekannt: "Wann immer dieses Mädchen auf Widerstand trifft, wie zum Beispiel das Wasser des Trevere, ändert sie so lange ihre Richtung, bis sie das hat, wofür sie gekommen ist. Jetzt hat sie dich... möge es für euch beiede das Beste sein", schrieb der Doge Agostino Barbarigo im Jahre 1498, nachdem er von Bartolomeos und Pentesileas Heirat erfahren hatte.








    Bartolomeo d'Alviano
    Geburtsjahr: 1455
    Beruf: Heerführer


    Bartolomeo erblickte das Licht der Welt in der Stadt Alviano in Mittelitalien und wuchs zu einem schlauen und einfallsreichen Soldaten heran. Nachdem er mehrere Jahre in Venedig verbracht hatte, während derer er Ezio Auditore bei seinem Kampf gegen Silvio Barbarigo und Dante Moro am Arsenale unterstützte, schloss er sich im Jahre 1496 der Orsini-Familie an, um gegen den Papst und Cesare zu kämpfen, die die Gebiete der Orsini an sich reißen wollten.

    Ein paar Jahre, bevor Cesare ihn töten ließ, führte der älteste Sohn des Papstes, Juan Borgia, einen sinnlosen Feldzug gegen sie an. An einem Punkt während der Belagerung von Bracciano schickte Bartolomeo einen Esel aus dem Tor. Dieser trug ein Schild um seinen Hals, auf dem stand: "Lasst mich gehen, denn ich bin ein Botschafter des Grafen von Gandia". Der Brief, der dem Esel an den Schwanz gebunden wurde, enthielt weitere Beleidigungen.

    Nach seinem Sieg in Bracciano zug Bartolomeo nach Rom und heiratete erneut. Ja, Pentesilea Baglioni war nicht Bartolomeos erste Frau. Komischerweise war er zuerst mit seiner namentlichen Doppelgängerin Bartolomea Orsini zusammen, die während des Angriffs der Borgia 1497 starb. Er heiratete Pentesilea noch im selben Jahr und wurde dann sofort in einen Krieg gegen die französische Abteilung von Cesares Armee involviert, die vom Baron de Valois angeführt wurde. Zeigt mal wieder, dass Frauen kommen und gehen, aber Kriege für immer bleiben.

    Zum Ende des Jahes 1503  verließ Bartolomeo Rom, nachdem er von Ferdinand II. von Spanien angeheuert wurde, um die spanische Armee dabei zu unterstützen, die Franzosen zu besiegen und das Königreich Neapel zu erobern. Im folgenden Jahr besiegte er Maximilian I., den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und eroberte Triest und Görz. In Venedig war man derart beeindruckt, dass er in den Posten des Generalgouverneurs gewählt wurde.

    Für Bartolomeo lief alles bestens, jedenfalls bis zu der verheerenden Schlacht von Agnadello im Jahre 1509. Er missachtete die Befehle, Kampfhandlungen zu vermeiden und griff die französische Armee geradewegs an.

    Die Schlacht wurde verloren, Bartolomeo wurde von den Franzosen verwundet und gefangen genommen. Die Venezianer verloren die Lombardei, eine Provinz, deren "Eroberung uns einen achthundertjährigen Kraftakt gekostet hat".

    Die Venezianer waren aufgebracht. Sie verweigerten Bartolomeo trotz seiner Behauptungen, dass der französische Kommandant "ein unbezahlbares venezianisches Artefakt" gestohlen habe welches er wieder zurückholen wollte, ihre Hilfe.

    Bartolomeo blieb bis zum Jahre 1513 in französischer Gefangenschaft. Doch wie wir ja alle wissen, sind die Franzosen nicht nachtragend. Er wurde aus dem Gefängnis geholt, um für sie zu kämpfen. Es gelang ihm im Jahre 1515, die Schweizer mit nur 300 Männern zu besiegen.

    Etwas später noch im gleichen Jahr, sein ehemaliger Ruhm als General der venezianischen Armee war gerade wieder hergestellt, wurde er bei der Belagerung von Brescia getötet.

    Venedig empfing seinen Leichnam in der Heimat mit einer prachtvollen Zeremonie. Er wurde in der Kirche Santo Stefano beigesetzt.


    La Volpe
    Geburtsjahr: Unbekannt
    Beruf: Dieb


    In Geschichtsbüchern findet sich fast kein Hinweis auf La Volpe (den Fuchs). Der Name ist offensichtlich ein Pseudonym, doch für wen bleibt ein Rätsel.

    Nachdem er Ezio in Florenz bei dem Kampf gegen Savonarola unterstützt hatte, verschwindet La Volpe 1498 erneut, obwohl es einige Hinweise darauf gibt, dass sich jemand, auf den seine Beschreibung traf, mit leuchtend violetten Augen, während einer der Orgien im Vatikan in den Schatten herumgedrückt habe. Den Gerichtsdokumenten nach gab es am Tag danach zahlreiche Anzeigen von Kardinälen, denen die Taschen komplett ausgeräumt worden waren... bis auf die Bibeln.














    Fabio Orsini
    Geburtsjahr: 1476 oder 1477
    Beruf: Freischarführer

    Fabio, ein Condottiero aus der kämpferischen Familie Orsini, stand bereits im Alter von 18 Jahren auf dem Schlachtfeld. Er drang in Montepulciano ein, um den Sienesen zu helfen. Im Jahre 1498 schloss er sich mit Bartolomeo d'Alviano gegen die rivalisierende Familie Savelli zusammen. Er trat der dunklen Seite bei, als er Jeronima Borgia heiratete, eine Cousine von Lucrezia. Zunächst schien Fabio seine neue Verwandtschaft zu unterstützen. Doch als Cesare im Jahre 1499 in Romagna weilte, befreite er einen Freund, der im Torre di Nona eingesperrt war. Das lässt darauf schließen, dass es mit seiner Loyalität zu den Borgia womöglich doch nicht allzu weit her war.

    Als sein Vater Paolo von Cesare getötet wurde, " floh er in kluger Voraussicht", griff dann Michelettos Armee an und verlor. So wurde er zu einem Ausgestoßenen, der die ländlichen Gegenden unsicher machte. Sein schlechter Ruf brachte ihm einen Platz auf einer Liste von Banditen ein, die der Papst veröffentlichte.

    Er führte weiterhin für den Rest seines kurzen Lebens Krieg und starb im Jahre 1504 an einer Kopfverletzung in der Schlacht um Garigliano.








    Niccolò Machiavelli
    Geburtsjahr: 1469
    Beruf: Philosoph, Schriftsteller, Politiker


    "Alle bewaffneten Propheten haben den Sieg davongetragen, die unbewaffneten aber sind zugrunde gegangen":

    Diese zynischen Worte schrieb Niccolò Machiavelli, einer der großartigsten Köpfe der Renaissance. Er wurde als Pionier der Philosophie des Realismus angesehen und er glaubte, dass alle Menschen böse sind und entsprechend ihrer unmoralischen Natur handeln, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen.

    Machiavelli war der dritte Sohn eines florentinischen Anwaltes. Er wurde von seinem Vater in Grammatik, Rhetorik und Latein unterrichtet. Im Jahre 1494 trat er als Staatssekretär in den Dienst der Regierung. Als Mitglied des Rates der Republik Florenz wurde er zwischen 1499 und 1512 an die Höfe in Frankreich, Spanien und Rom geschickt. Während dieser Zeit traf er Cesare. Machiavelli war sofort von dem jungen Generalhauptmann angetan und schrieb: "Ich finde keinen Fehler an ihm." Machiavelli folgte Cesare und studierte seine Strategie des Krieges, bis er im Jahre 1500 tatsächlich Anführer der Assassinen wurde.

    Von 1500 bis 1503 ließ er sich in Rom nieder, auch wenn nur wenig von seinen Aktivitäten dort bekannt ist.

    Von 1503 bis 1506 trug Machiavelli die Verantwortung für die florentinische Miliz sowie für die Verteidigung der Stadt. Er rekrutierte Anwohner für seine Miliz. Dabei bevorzugte er Männer, die ein Interesse am Fortbestehen von Florenz hatten, gegenüber unparteiischen Söldnern. Im Jahre 1509, als Florenz Pisa besiegte, schien seine Strategie aufzugehen.

    Nachdem die Medici-Familie fortgejagt wurde, war Machiavelli weiterhin Mitglied der florentinischen Regierung. Doch als die Medici zurückkehrten, inhaftierten und folterten sie ihn. Er wurde der Verschwörung gegen die Familie beschuldigt .

    Die Medici konnten keinerlei Fehlverhalten finden und so verbannten sie Machiavelli. Er zog sich auf sein Anwesen in Santa Andrea zurück, wo er seine berühmten Werke "Der Fürst", "Discorsi: Staat und Politik" und "Florentinische Geschichte" schrieb.

    Machiavelli starb im Jahre 1527. Seine Grabstätte ist nicht bekannt.


    Caterina Sforza
    Geburtsjahr: 1463
    Beruf: Gräfin von Forli, Adlige


    Caterina wurde durch ihre Ehe zur Gräfin und war schon berüchtigt lange bevor sie nach Forli kam. Sie wuchs am Mailänder Hof auf und genoss dort eine klassische Erziehung. Ihr Vater, der Herzog, lehrte sie die Kunst des Krieges. Bei Hofe erwarb Caterina zudem ihre Leidenschaft für die Alchemie sowie das Jagen.

    Im Jahre 1473 wurde die zehnjährige Caterina mit Girolamo Riario, dem Neffen des Papstes, verlobt. Sie vollzogen die Eheschließung als sie 14 Jahre alt war.

    In Rom angekommen, hatte sie bald den Ruf, eine der aufgeschlossensten Adligen bei Hofe zu sein. Ihr Ehemann hatte hingegen den Ruf, einer der unbarmherzigsten Bewohner dort zu sein. Durch den frühzeitigen Tod des Bruders des Papstes erlangte Girolamo noch mehr Macht. Er sicherte sich die Titel Herr von Imola und Forli.

    Als der Papst starb, fielen Plünderer über Rom her und zerstörten die Residenz Caterinas. Sie war bereits im siebten Monat schwanger, doch sie ritt furchtlos zum Castel Sant'Angelo und verteidigte den Vatikan mit Kanonen und den anderen Soldaten.

    1484 zog sie mit ihrer Familie nach Forli. Vier Jahre später, 1488, bezahlte jemand, der einen Groll gegen ihren Ehemann hegte, die Orsi-Brüder, die ihn töteten. Daraufhin wurde Caterina die Herrscherin von Forli und Imola.

    Sie verlor keine Zeit, die Gunst der benachbarten Herrscher zu gewinnen, das Steuersystem zu überarbeiten und die Miliz persönlich auszubilden. Sie verteidigte stets den Frieden. Doch wenn ihre Mitmenschen verletzt wurden, übte sie erbittert Vergeltung. Dabei tötete sie häufig als Strafe die Frauen und Kinder der Feinde.

    Im Jahre 1499 entschied Cesare bei seiner Jagd nach mehr Land, Forlì wieder unter päpstliche Herrschaft zu stellen. Randnotiz: Das Pontifikat beanspruchte den Besitz der meisten italienischen Regionen für sich. Diese Ländereien wurden an Herrscher verliehen, aber die Truppen des Papstes konnten jederzeit einmarschieren und diese zurückverlangen. Fast so wie Büchereien, die die Wohnungen derjenigen niederbrennen, die ausgeliehene Bücher zu spät zurückbringen. Als Cesare dann in den Krieg gegen Caterina zog, schickte sie dem Papst einen netten Brief, der zuvor an den Beulen eines Pestopfers gerieben wurde. Von da an ging es bergab.

    Als der Angriff der päpstlichen Truppen unausweichlich war, schlich sich Caterina mit einem kleinen Trupp von Soldaten Weihnachten 1499 aus Forlì heraus und reiste nach Monteriggioni, wo sie Ezio Auditore um bewaffnete Unterstützung bat.


    Maria Auditore
    Geburtsjahr: 1432
    Beruf: Schriftstellerin, Adlige


    "Morgen mache ich Torta Bolognese. Ich werde die Eier und das Fleisch vom Markt holen und werde rechtzeitig zurück sein, um die Bäckerei zu öffnen, wenn die Sonne gerade den Innenhof wachküsst. Welch privilegiertes Leben wir doch führen. An solch einem Tag fällt es schwer, daran zu denken, dass einem das Gegebene auch ebenso gut wieder genommen werden kann."

    So lauten die letzten Zeilen aus Marias Tagebuch.

    Maria, die in die mächtige Bankiersfamilie Mozzi hineingeboren wurde, ist aufgrund ihrer mehrbändigen Tagebücher eine der berühmtesten historischen Quellen der damaligen Epoche. Die Bücher wurden von mehreren namhaften Gelehrten übersetzt und sind in den Uffizien in Florenz ausgestellt.

    Dank des Animus wissen wir jetzt, weshalb ihre Tagebücher verschwanden. Nach der Verhaftung ihres Ehemannes Giovanni während der Maria von den florentinischen  Wachen missbraucht worden war, verfiel sie in einen halb-katatonischen Zustand. Ezios Schwester Claudia kümmerte sich in der Villa Auditore um sie, doch sie sprach in den kommenden Jahren kein Wort. Bis Ezio ihr ein Sträußchen Federn brachte, die er auf seinen Reisen gesammelt hatte. Genau das hatte ihr jüngster Sohn Petruccio auch einst getan. Seit Ezios Geschenk sie wieder zurück ins Leben geholt hat, verbessert sich ihr Zustand stetig.





    Claudia Auditore
    Geburtsjahr: 1461
    Beruf: Schülerin, Adlige


    Claudia, das dritte Kind von Giovanni und Maria Auditore und das erste Mädchen der Familie, verlebte eine privilegierte Kindheit in der oberen Gesellschaft von Florenz. Nach dem Mord an Giovanni und zweier ihrer Brüder änderte sich das schlagartig. Claudia, Ezio und Maria flohen nach Monteriggioni, um sich in der Villa ihres Onkels Mario zu verstecken.

    Claudia blieb in der Villa und kümmerte sich um ihre fast komatöse Mutter, während Ezio sich um die Rache kümmerte. Einige Dokumente, die von Archäologen entdeckt werden konnten, deuten auf eine eher langweilige Existenz. Es gab Monate, während derer sie die Finanzen von Monteriggioni verwaltete, und kurze Momente der Aktivität, wenn Ezio zu Besuch kam umd Geld zu bringen, damit sie weitere Renovierungen ausführen konnte.

    Sie ließ die Stadt aufblühen und brachte eine Zeit des Wohlstands nach Monteriggioni. Claudia blieb aber immer von der Welt abgeschnitten, die sie liebte. In einem Brief aus dem Juli des Jahres 1495 schreibt sie: "Von Ezios Abenteuern zu hören erinnert mich nur daran, dass ich selbst keine erlebe. Das ist nicht das Leben, das ich mir als Kind erträumte. Ezio versteht das nicht. Er behandelt mich so vorsichtig, ich fürchte, ich werde dieses Gefängnis nie verlassen."








    Mario Auditore
    Geburtsjahr: 1434
    Beruf: Condottiero, Adliger


    Mario Auditore patrouillierte zusammen mit anderen Condottieri, den Freischarführern, durch die toskanischen Landstriche. Er war der geborene Anführer. Seine militärische Karriere begann als er sechs Jahre alt war und eine entscheidende Rolle im Konflikt zwischen Florentinern und Mailändern bei der Schlacht von Anghiari spielte. Während einer Forschungsreise mit seinem Vater nach Monterchi machte er den florentinischen General Micheletto Attendolo auf mehrere Staubwolken über der Straße aufmerksam, die einen Überraschungsangriff der mailändischen Truppen ankündigten. Dank Mario wurde der Angriff der Mailänder vereitelt und die Florentiner gewannen die Schlacht.

    Auch wenn Mario während Anghiari auf der florentinischen Seite stand, so setzte er sich die meiste Zeit seiner Karriere für die Interessen seiner Heimatstadt Monteriggioni ein. Er brachte die florentinischen Versuche zu Fall, toskanisches Gebiet zu erobern.

    Während Marios jüngerer Bruder Giovanni im Jahre 1454 nach Florenz zog, um seine Karriere als Bankier zu verfolgen, blieb Mario in der Familienvilla in Monteriggioni. In einem Brie an Giovanni sagt er, dass er es vorziehe, wie ein Mann eine Waffe zu führen, statt Bücher und Bilanzen.

    Nach Giovannis Tod wurden Ezio, Claudia und Maria von Mario in die Familienvilla gebracht. Dort erzählte er Ezio alles über den Konflikt zwischen Assassine und Templern. Seitdem sind Ezio und sein Onkel unzertrennlich.






    Die in diesem Artikel verwendeten Bilder stammen aus dem Spiel Assassin's Creed Brotherhood.

    Quelle: Animus-Datenbank

    geschrieben von Dracir