Sammlung aller Schriften von Assassin's Creed II
Ich habe jetzt Tage mit dem Artefakt verbracht. Oder waren es
Wochen? Monate? Ich kann mir nicht mehr sicher sein...
Ab und zu kommen die anderen – bringen Essen oder Ablenkung.
Sie sagen, ich sollte mich von diesen Studien lösen... Malik schlug sogar
vor, sie komplett aufzugeben, Aber ich kann mich noch nicht
abwenden. Ich werde diesen Edenapfel verstehen. Ich muss es...
Ist es eine Waffe? Ist es ein Katalog? Oder beides?
„Wer Erkenntnis mehrt, mehrt das Leid...“, die Philosophie hinter dieser Aussage
begreife ich, … Aber damit sie wahr wird – buchstäblich? Eine
Gesellschaft, die Krieg mit Ideen und Informationen führt, statt mit
Schwertern und Waffen...
Sein Nutzen ist einfach. Beinahe elementar. Herrschaft. Kontrolle.
Aber die Funktionsweise... die Mittel und Methoden, die es einsetzt...
DIE sind faszinierend. Denen, die seinem Glanz ausgesetzt sind, wird die
Erfüllung all ihrer Wünsche versprochen. Und es verlangt nur das Eine
im Gegenzug: Totalen und uneingeschränkten Gehorsam. Wer vermag
da noch zu widerstehen? Die Fleisch gewordene Versuchung.
Ich erinnere mich an meinen eigenen Moment der Schwäche, als ich
Al Mualim entgegen trat. Mein Selbstbewusstsein war durch seine Worte
erschüttert. Er, der mir wie ein Vater war, entpuppte sich als mein
größter Feind. Nur den Hauch eines Zweifels, mehr brauchte er nicht,
um in meine Gedanken zu kriechen. Aber ich konnte seine Phantome
abschütteln – mein Selbstbewusstsein wiederherstellen – und ihn aus
der Welt schaffen. Ich habe mich selbst befreit. Aber nun frage ich
mich... tat ich das wirklich? Denn nun sitze ich hier und versuche
verzweifelt zu verstehen, was ich geschworen habe, zu zerstören.
die Vorzeichen von etwas – groß und gefährlich... Wir sind alle in
Gefahr und es ist meine Pflicht, etwas dagegen zu unternehmen. Ich
kann nicht – darf nicht – aufhören, bis ich die Wahrheit herausgefunden
habe.
Quelle: Assassin's Creed II
Quelle: Assassin's Creed II
Was folgt sind die drei großen Ironien des Ordens der Assassinen:
(1) Wir streben danach, Frieden zu verbreiten, doch unser Mittel dazu ist der Mord.
(2) Wir streben danach, den Geist der Menschen zu öffnen, doch wir verlangen
Gehorsam gegenüber einem Herren und einer Reihe von Regeln.
(3) Wir streben danach, die Gefahren blinden Glaubens aufzuzeigen,
doch auch wir glauben blind.
Ich habe keine befriedigende Antwort auf diese Vorwürfe, nur Wahrscheinlichkeiten...
Beugen wir die Regeln für ein übergeordnetes Wohl?
Und falls ja, was sagt das über uns aus?
Dass wir Lügner sind? Dass wir Betrüger sind? Dass wir schwach sind?
Ich kämpfe jeden Augenblick mit diesen Widersprüchen und trotz all der Jahre, in denen
ich nachdenken konnte, kann ich noch immer keine passende Antwort finden...
und ich befürchte, dass es solch eine Antwort auch nicht gibt.
Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt. Finden wir die Antwort also in unserem Glauben?
Dass man zugleich zwei Dinge sein kann, in jeder Weise gegensätzlich?
Und warum auch nicht? Bin ich nicht der Beweis? Wir, mit großmütigem Vorhaben,
besessen von grausamen Mitteln? Wir, die die Unantastbarkeit des Lebens feiern und
es dann ohne zu zögern denen nehmen, die wir für unsere Feinde halten?
Wer waren diejenigen, die vor uns da waren? Was führte sie hierher?
Und wann war das? Vor Jahrhunderten? Jahrtausenden? Oder sogar
noch eher? Es ist nur so wenig von ihnen geblieben... Was hat sie
fortgetrieben? Und was sind diese Artefakte? Eine Flaschenpost?
Werkzeuge, die zurückgelassen wurden, um uns zu helfen und zu leiten?
Oder kämpfen wir um die Kontrolle über ihren Unrat, geben
etwas eine göttliche Bestimmung und Bedeutung, das nicht viel mehr
als ein ausrangiertes Spielzeug ist?
Robert de Sable mag vielleicht tot sein, aber seine Bruderschaft lebt
weiter. Auch wenn sie weniger deutlich in Erscheinung treten, so
befürchte ich doch, dass sie eine Bedrohung bleiben. Wo sie einst in
den Straßen umher stolzierten und einfache Ziele abgaben, ziehen sie
sich jetzt in die Schatten zurück. Es wird zunehmend schwieriger, sie
aufzuspüren. Welch niederträchtige Dinge sie wohl in der Dunkelheit
ersinnen? Unsere Arbeit wird umso komplizierter. Es sind bereits
Gerüchte über eine Bewegung auf Zypern in Umlauf. Das muss ich
genauer untersuchen...
Ich habe dadurch begriffen, dass sich auch unsere Taktik ändern muss.
Es bedeutet das Ende unserer Festungen. Unserer Vorliebe für die
aufsehenerregenden Vorführungen öffentlicher Ermordungen.
Wir müssen unsere Netze im Stillen spinnen. Und wir müssen das anders
tun, als in der Vergangenheit.
Ich bitte meine Brüder jetzt zwar, ihre Rituale aufzugeben, doch ich
bitte sie nicht, ihrem Glaubensbekenntnis zu entsagen. DAS macht uns
zu Assassinen. Nicht die Abnahme eines Fingers. Nicht ein falsches
Versprechen vom Paradies. Nicht das Verbot von Gift. Unsere Pflicht
gilt den Menschen, nicht dem Brauchtum. Wenn wir schleichen müssen,
so sollen wir schleichen. Wenn wir Gift verwenden müssen, so sollen
wir Gift verwenden. Wenn unsere Klingen benutzt werden können,
ohne Finger zu entfernen, so sollen wir nicht verlangen, sie zu
entfernen. Und wir dürfen nicht unsere Entschlusskraft von Lügen und
billigem Zauber beeinflussen lassen. Wir sollen offen und ehrlich
sprechen. Wir sollen von Neuem entstehen...
Ich hatte gedacht, Adha würde mich in den Ruhestand geleiten, sodass
ich meine Klinge niederlegen kann, um als normaler Mann zu leben.
Doch jetzt weiß ich, dass man sich solche Träume am besten für den
Schlaf aufhebt...
Ihr Gesicht. Ich versuche, es aus meinen Gedanken zu verscheuchen,
wenn ich mich an die Tage und Nächte erinnere, in denen ich ihre
Templer-Fänger über die Meere jagte. Ich habe sie beinah rechtzeitig
erreicht. Beinah. Wenn ich doch nur schneller gewesen wäre.
Stattdessen hielt ich ihren leblosen Körper in meinen Armen, sah den
Schrecken in ihren starren Augen...
Ich habe jeden Mann gejagt, einen nach dem anderen, bis alle
Verantwortlichen diese Welt verlassen hatten. Doch ich empfand keine
Freude daran. Keine Befriedigung oder Erlösung. Ihre Tode
brachten sie auch nicht zurück. Heilten nicht meine Wunden. Danach war ich mir
sicher, nie wieder für eine Frau so zu empfinden wie für sie.
Glücklicherweise war diese Annahme falsch.
Weshalb beharren unsere Instinkte auf Gewalt? Ich habe das
Zusammenspiel verschiedener Spezies untersucht. Der angeborene
Überlebenstrieb scheint den Tod des anderen zu fordern. Weshalb
können sie nicht friedlich nebeneinander existieren? So viele glauben,
die Welt sei von einer göttlichen Macht erschaffen worden – doch ich
sehe nur den Entwurf eines Narren, auf das Feiern von Zerstörung und
Verzweiflung ausgelegt. Unsere Ursprünge erscheinen chaotisch.
Unbeabsichtigt. Zweck und Wesen einzig bestimmt durch den Lauf der
Zeit. Aufgezwungen zuerst von der Natur und später dann vom
Menschen...
Mit der Zeit wird jeder Satz, der nur lange und laut genug
ausgesprochen wird, unveränderlich. Wird zur Wahrheit. Vorausgesetzt
natürlich, dass man die Widersprüche überdauern und seine Gegner
zum Schweigen bringen kann. Doch sollte man erfolgreich sein und alle
Herausforderer beseitigen, dann ist das, was übrigbleibt, automatisch
die Wahrheit.
Ist es objektiv betrachtet die Wahrheit? Nein. Doch wie erreicht man
jemals eine objektive Sichtweise? Die Antwort lautet: gar nicht. Es ist
buchstäblich physikalisch unmöglich. Es gibt zu viele Unbekannte. Zu
viele Bereiche und Formeln, die es zu beachten gilt. Wir können es
natürlich versuchen. Wir können uns einer Enthüllung Zentimeter
für Zentimeter nähern. Doch erreichen werden wir sie nie. Niemals...
Und so habe ich erkannt, dass die Templer, so lange sie leben,
versuchen werden, die Realität nach ihrem Willen zu beugen. Sie
glauben, dass es so etwas wie die absolute Wahrheit nicht gibt, und
falls doch, dass wir so hoffnungslos minder bemittelt sind und sie nicht
erkennen. Und so streben sie danach, an ihrer Stelle ihre eigenen
Erklärungen zu erschaffen. Es ist das Leitbild ihrer sogenannten
“Neuen Weltordnung”. Die Existenz nach ihren eigenen Vorstellungen
neu zu formen. Es geht dabei nicht um Artefakte. Nicht um Menschen.
Das sind lediglich die Werkzeuge. Es geht um Ideen. Wie klug von
ihnen. Denn wie könnte man gegen eine Idee Krieg führen?
Es ist die perfekte Waffe. Sie entbehrt einer körperlichen Form, doch
kann sie die Welt um uns herum auf zahlreiche, häufig brutale Arten
verändern. Man kann kein Glaubensbekenntnis töten. Selbst wenn man
all seine Anhänger tötet, all seine Schriften vernichtet, ist das im besten
Falle eine Atempause. Irgendwann wird irgendjemand es
wiederentdecken. Neu erfinden. Ich bin der Meinung, dass selbst wir,
die Assassinen, einfach einen Orden wiederentdeckt haben, der dem
Alten Mann selbst vorausgeht...
Quelle: Assassin's Creed II
Attis. Dionysus. Horus. Krishna. Mithra. Jesus. Ähnliche Geschichten
ziehen sich durch ihrer aller Leben. Zu ähnlich, wie ich meine.
Göttliches Geburtsrecht. Verfolgung. Schüler. Übernatürliche Taten.
Auferstehung...
Wie ist das möglich?
Vielleicht ist es das gar nicht... Bloß eine einzige Geschichte, die durch
alle Zeiten hinweg erzählt wurde? Ausgeborgt und dann verändert, um
sich den wandelnden Zeiten anzupassen? Sich weiterentwickelnd, wie
auch unsere Werkzeuge und Sprache? Entspringt diese Geschichte
Tatsachen oder der reinen Erfindung? Ein bisschen von beidem?
Könnten diese Figuren ein und dieselbe Person seien? Ihr Leben
verlängert und verwandelt durch ein Stückchen Eden?
Al Mualim sprach von Jesus als einer realen Person. Ein Sterblicher,
der die Kunst der Manipulation beherrschte. Doch was, wenn er nicht
Recht hatte? Wenn diese Männer real sind, wenn sie schon viele Male
zuvor unter uns geweilt haben... bedeutet das dann, dass sie
wiederkommen werden? Vielleicht sind sie ja jetzt auch hier? Fragen
über Fragen und es werden jeden Tag mehr...
Quelle: Assassin's Creed II
Quelle: Assassin's Creed II
Die versteckte Klinge ist uns seit vielen Jahren ein verlässlicher
Begleiter. Manch einer mag sogar behaupten, dass sie es ist, die uns
ausmacht. Und damit würde er gar nicht ganz falsch liegen. Viele
unserer Erfolge wären ohne sie nicht möglich gewesen. Dennoch, das
Stück kommt langsam in die Jahre. Daher suche ich nach
Verbesserungen, die die Entfernung eines Fingers als Voraussetzung
dafür, sie einsetzen zu können, überflüssig machen.
Zuerst muss eine Metallplatte angebracht werden, die Schläge
abwehren kann. Die anderen Assassinen glauben, dass sie aus einem
neuen Metall geschmiedet wird – man darf mir die Entdeckung der
Formel zuschreiben (auf dieser Seite). Es ist besser, wenn sie die
Wahrheit nicht kennen.
Ich habe auch mit Malik zusammengearbeitet, um neue Methoden der
Tötung zu beschreiben: aus der Luft, von Vorsprüngen und aus
Verstecken. Einfache Bewegungen, gleichwohl entscheidend...
Die dritte und letzte Verbesserung, ist zugleich auch die Einfachste: die
Ausstattung mit einer zweiten Klinge, der ersten in jeder Hinsicht
identisch. Sollte sich ein Assassine jemals zweier Ziele erwehren
müssen, so muss er seinen Schlag nur so abpassen, dass er beide
zugleich trifft. Von diesen Klingen wird es nur wenige geben, da die
Metalle, aus denen sie geschmiedet werden, nur schwer zu bekommen
sind. Ich muss sorgfältig darüber nachdenken, wer zwei tragen darf...
Die Menschen streben nach der Herrschaft über alle Dinge, denen sie
begegnen. Ich vermute, das ist eine natürliche Neigung von uns, nach
der Beherrschung unseres Umfeldes zu streben. Doch andere
Menschen sollten nicht dazu gehören. Jeden Tag werden immer mehr
in die Knechtschaft gezwungen, entweder durch Blenderei oder mit
Gewalt. Anderen, wenn auch nicht so deutlich gefangen, wird das
Gefühl vermittelt, ihr Leben sei wertlos. Ich habe gesehen, auf welche
Arten Männer Frauen schikanieren. Habe die herzlosen Worte gehört,
die denen aus anderen Ländern entgegengerufen wurden. Habe
gesehen, wie diejenigen, die anderes glauben oder sich anders
verhalten, leiden mussten...
Wir sprechen oft über solche Dinge – und schauen dabei von den
Turmspitzen Masyafs. Was kann getan werden, damit das aufhört? Um
Toleranz und Gleichheit zu fördern? An manchen Tagen reden wir von
Bildung, im Glauben, dass Wissen uns von der Unsittlichkeit befreit.
Doch wenn ich durch die Straßen gehe und sehe, wie Sklaven zur
Auktion geschickt werden, wird mein Herz kalt. Wenn ich sehe, wie
Männer ihre Ehefrauen beleidigen und mit Steinen bewerfen und
behaupten, dass sie nur existieren, um ihnen zu dienen, ballen sich
meine Hände zu Fäusten. Und wenn ich mit ansehen muss, wie Kinder
von ihren Eltern fortgerissen werden, damit ein anderer Mann davon
profitieren kann – fortgeschickt, um unter der Wüstensonne zu leiden
und dann zu sterben...
…An solchen Tagen glaube ich nicht, dass Gespräche etwas bewirken
würden. An solchen Tagen kann ich nur daran denken, dass die Täter
sterben müssen.
Quelle: Assassin's Creed II
Der Apfel ist mehr als ein Verzeichnis dessen, was vor uns war. In
seinem verworrenen funkelnden Innenleben habe ich einen Blick darauf
erhascht, was sein wird. So etwas darf nicht möglich sein. Vielleicht ist
es das auch nicht. Vielleicht ist es nur ein Hinweis. Woher soll man es
wissen? Wie kann man sicher sein?
Ich sinniere über die Konsequenzen dieser Visionen: Sind es Bilder der
Dinge, die da kommen werden. Oder schlicht das, was möglich sein
könnte. Können wir die Auswirkungen beeinflussen? Getrauen wir uns
das? Und bewirken wir dabei nicht bloß das, was wir gesehen haben?
Ich schwanke, wie immer, zwischen Untätigkeit und Aktionismus. Ich
bin unsicher, welche der beiden Möglichkeiten etwas bewirken würde,
falls das überhaupt möglich ist. Bin ich überhaupt dazu bestimmt, etwas
zu bewirken? Dennoch führe ich dieses Tagebuch. Ist das nicht ein
Versuch, oder vielleicht eine Garantie, das, was ich gesehen habe, zu
verändern?
Von allen Dingen, die ich gesehen habe, quält mich nichts mehr als das
Bild der Flammen... Säulen so hoch, dass sie in den Himmel zu ragen
schienen. Die Erde rumpelte und bebte. Berge wurden gespalten und
brachen auseinander. Große Metalltürme zerbarsten, ihr Innenleben auf
dem Boden verteilt... und überall diese Schreie. Ein solch grauenhafter
Chor, dass ich noch immer seinen Widerhall spüren kann.
Was ist dieser Wahnsinn, den ich gesehen habe? Ich frage mich, sind
sie es? Diejenigen, die zuvor da waren... Sind sie dorthin gegangen?
Ins Feuer? In den Staub? Vielleicht ist diese zerstörerische Macht das,
wonach die Templer streben. Auf dass sie sie gegen uns in der Hand
haben und Unterwerfung verlangen können. Welche Hoffnung hätten
wir dann, wenn sie solche Finsternis in ihren Händen hielten, dass sie
die ganze Welt töten könnten...
Wir müssen uns verstecken. Ruhig sein. Den Lauf der Geschichte im
Stillen gestalten. Doch einige meiner Brüder und Schwestern sind nicht
einverstanden. Sie werden ärgerlich und behaupten, dass es ein Fehler
ist, uns zu verbergen. Sie sagen, es verzögere unsere Arbeit. Doch sie
begreifen die Risiken nicht. Uns jetzt zu zeigen, wäre zu gefährlich. Ich
befürchte, man würde uns als Verrückte beschimpfen und angreifen.
Und so ist es eben. Immer gewesen. Wenn ich eines sicher weiß, dann,
dass die Menschen nicht begreifen, wenn man ihnen etwas erzählt...
man muss es ihnen zeigen. Sie müssen die Verbindung selbst
herstellen. Wenn ich zu einem Mann sage, sei freundlich, sei tolerant,
sei aufgeschlossen, dann würden diese Worte vergehen und sterben,
lange bevor sie einen Wandel herbeigeführt haben. Es wäre
Verschwendung. Und daher müssen wir unseren Kurs beibehalten...
Quelle: Assassin's Creed II
Die Legende erzählt von einem Goldenen Vlies. Könnten die beiden
zusammengehören?...
… Ich habe das metallurgische Verfahren weiter präzisiert. Nun kann
eine Rüstung hergestellt werden, dergleichen die Welt zuvor noch nicht
gesehen hat...
… Sie besitzt große Widerstandskraft und dennoch ist sie so leicht, dass
man volle Bewegungsfreiheit hat...
… Ich schwanke zwischen Staunen und Angst. Wir haben hier etwas
gefertigt, das das Gesicht des Krieges ganz sicher verändern wird.
Diejenigen, die sie tragen, werden nahezu unsichtbar sein...
Vielleicht war es ein Fehler, diese Stücke zu fertigen. Ich halte es für
das Beste, die Formel zu vernichten. Was, wenn sie in die Hände
unserer Feinde fiele? Das Risiko ist zu hoch...
Ich habe die alten heidnischen Glauben studiert, die dieser fixen Idee
neueren Datums mit einem einzigen göttlichen Schöpfer vorangingen.
Sie scheinen sich mehr auf die elementaren Kräfte zu konzentrieren,
die in der Welt um uns herrschen, und weniger auf willkürliche Regeln
der Moral...
Am Morgen geht die Sonne auf und am Abend geht sie wieder unter.
Die Gezeiten Ebbe und Flut. Gras wächst, verwelkt, stirbt ab und
sprießt dann erneut aus dem Boden hervor. Die Luft erwärmt sich,
kühlt ab und erwärmt sich von Neuem. Eine versteckte Energie hält uns
am Boden und zieht uns zurück, wenn wir versuchen sollten, ihn zu
verlassen.
Jedes dieser Phänomene wurde zuvor durch einen Gott oder eine
Göttin dargestellt. Jede Macht hatte ein Gesicht, doch wurde sie als
etwas Eigenständiges und Mächtiges anerkannt. Das hieß nicht, dass es
keine Wechselwirkungen zwischen diesen Kräften oder Gesetzen gab,
diesem Sammelsurium von Individuen. Unsichtbare Hände leiten den
Lauf der Welt um uns herum.
Und so gab es einen Versuch, die Art, wie die Dinge funktionieren,
aufzugliederm, zu studieren, zu erklären und zu verstehen, auch wenn
es fehlerhaft war. Nichts weiter. Nun werden wir aufgefordert, uns
einer ziemlich vereinfachten Deutung unterzuordnen. Wie naiv es ist zu
glauben, dass es eine einzige Antwort auf jede Frage gibt. Auf jedes
Mysterium. Dass ein einziges göttliches Licht existert, das über uns alle
herrscht. Sie sagen, es ist ein Licht, das Wahrheit und Liebe bringt. Ich
sage, es ist ein Licht, das uns blendet – und uns zwingt, in
Ahnungslosigkeit umherzustraucheln.
Ich sehne den Tag herbei, an dem die Menschen sich von den
unsichtbaren Monstern abwenden und abermals eine vernünftigere
Weltanschauung annehmen. Doch diese neuen Religionen sind so
bequem und sie drohen mit solch grausamen Strafen, sollte man sie
ablehnen, dass ich befürchte, die Angst wird uns an die sicherlich
größte Lüge aller Zeiten ketten.
Quelle: Assassin's Creed II
Man kann Extrakte verschiedener Pflanzen der Gegend herstellen.
Exotischere Arten bekommt man ab und an von Händlern und
Reisenden, doch ihre Eigenschaften sind nicht so gut dokumentiert und
bedürfen weiterer Untersuchungen.
Traditionelle alchemistische Hilfsmittel können zur Destillation des
Giftes verwendet werden. Dabei sollte man Vorsicht walten lassen,
denn bestimmte Gifte können durch die ungeschützte Haut
aufgenommen werden. Schon viele haben ihr Leben gelassen, weil sie
zu unachtsam waren.
Seine Klinge sollte man gemäß der hier aufgeführten Spezifizierungen
aushöhlen. Eine Abweichung könnte zu Brüchen im Metall führen,
wodurch die Klinge schwächer wird und womöglich zerbricht.
Quelle: Assassin's Creed II
Was soll man von dieser Karte halten? Sie scheint die gesamte Welt
abzubilden. Und auch nicht flach, wie sie behaupten, sondern rund...
wie eine Kugel. Wie der Apfel. Doch wie ist das überhaupt möglich?
Noch seltsamer sind die Länder, die darauf abgebildet sind, große
unbekannte Flecken. Das unentdeckte Land. Es gibt noch so viele Orte,
die entdeckt werden wollen... Gibt es dort Menschen? Sind sie uns
ähnlich? Und falls nicht, wie unterscheiden sie sich von uns? Ich würde
gerne die Antworten kennen. Vielleicht habe ich eines Tages die
Möglichkeit zu reisen. Einen Kurs zu zeichnen und in diese fernen
Länder zu gelangen...
Quelle: Assassin's Creed II
An manchen Tagen vermisse ich meine Familie... oder zumindest den
Gedanken an sie... Meine Eltern habe ich nicht gut gekannt. Auch wenn
beide innerhalb dieser Mauern gelebt haben. So war es eben bei uns.
Vielleicht waren sie traurig, auch wenn sie das nicht gezeigt haben. Das
war nicht erlaubt.
Was mich anbelangt, habe ich so viel Zeit meiner Jugend mit dem
Training verbracht, dass nur wenig Zeit blieb, um über die Trennung
nachzudenken. Und als ich sie dann schließlich verloren hatte, war es,
als wären zwei Fremde hingeschieden. Al Mualim war mir wie ein
Vater, auch wenn seine Liebe schwach und unaufrichtig war. Doch zu
der Zeit schien es mir zu reichen, sogar mehr als das. Jedenfalls
dachte ich so.
Eines Tages werde ich ein Kind haben. So ist der Lauf der Dinge in
unserem Orden. Und ich werde nicht denselben Fehler machen. Und
auch kein anderer, der sich als Assassine bezeichnet. Wir werden
unsere Kinder lieben dürfen und werden im Gegenzug auch geliebt. Al
Mualim glaubte, solche Bindungen würden uns schwächen, uns zögern
lassen, wenn unser Leben auf dem Spiel steht. Doch wenn wir
aufrichtig für das Gerechte kämpfen, macht die Liebe solche Opfer
dann nicht leichter? Weil wir wissen, dass wir es für die Geliebten tun?
Quelle: Assassin's Creed II
Ich habe jetzt die Antwort. Ich kenne die Wahrheit. Ich werde dieses
erbärmliche Ding nie mehr berühren. Es ist das Beste, wenn niemand
das tut, jetzt und in alle Zeiten. Ich habe versucht, es wenigstens zu
zerstören, doch es lässt sich nicht verbiegen, noch zerbricht oder
schmilzt es.Oh, welch Ironie. Ich bin mir sicher, wenn ich den Apfel
fragte, er würde mir sagen, was zu tun ist. Doch selbst diese
Verheißung ist unzureichend. Immer gibt es noch ein weiteres
Geschenk, das er verspricht. Ich muss es unterlassen. Er muss
versiegelt werden. Wir bringen ihn auf die Insel, die einst ihre war und
nun die unsere ist. Dort gibt es Schätze, sorgsam versteckt, und das
wird genügen müssen. Es ist riskant, mich von dem Artefakt zu
trennen, sodass andere es entdecken können. Aber noch riskanter ist
es, es bei mir zu behalten. Mit der Zeit werde ich in Versuchung
kommen. Ich bin schwach. Das sind wir alle. Wer wäre das nicht? Oh,
die Dinge, die ich gesehen habe... die Geschichte ist hier, verborgen im
Text. Nicht zwischen den Zeilen, sondern darunter. Dort, wohin nur
unsere Augen spähen können. Geh und sieh selbst. Dass du Erfolg
haben kannst, wo die anderen und auch ich gescheitert sind. Die Zeit
verstreicht und sie bringt neue Entdeckungen und Entwicklungen mit
sich. Und so wird eines Tages schließlich die Tür geöffnet und die
Nachricht überbracht werden. Sie werden ihren Propheten haben.
Wir werden größer. Immer mehr kommen tagtäglich zu unseren
Festungen. Männer und Frauen. Junge und Alte. Aus verschiedenen
Ländern. Mit unterschiedlichem Glauben. Jeder erzählt eine ähnliche
Geschichte – den ersten Teil unseres Glaubensbekenntnisses entdeckt
zu haben: dass nichts wahr ist.
Zu oft zerstört sie die Enthüllung jedoch. Sie verlieren ihre Moral,
Sicherheit, Geborgenheit. Viele werden wahnsinnig. Wir müssen sie
leiten. Ihnen helfen, zu gesunden. Ihre Köpfe dürfen nicht mit weiteren
Märchen gefüllt werden, sondern mit Wissen. Sollen sie Antworten
bekommen und sollen diese Antworten schwierig und vielschichtig
sein. So ist das Leben.
Quelle: Assassin's Creed II
Erfolg! Wir haben eine Möglichkeit gefunden, die Struktur der
versteckten Klinge zu verändern, damit man mit ihr kleine Geschosse
abfeuern kann. So richtet man schlimmen Schaden an, selbst aus
großer Entfernung. Ich muss zugeben, dass die Methode, die mich zu
dieser Entdeckung geführt hat, gelinde gesagt... riskant war. Doch ich
habe herausgefunden, dass der Apfel, in kleinen Dosen und mit
scharfem Verstand, ohne schlimme Folgen benutzt werden kann. Das
hoffe ich jedenfalls.
Das Wissen über den Kampf mit Geschossen ist nicht neu für uns, er
wurde bei unseren östlichen Nachbarn beobachtet. Doch ihre Waffen
waren viel größer und für unsere Zwecke ungeeignet. Ich habe jetzt
eine Möglichkeit entdeckt, ihre Bauart zu verkleinern. Ihre Feuerwaffe
wird dabei in eine Form eingeschlossen, die man am Handgelenk tragen
kann.
Wir haben ebenfalls die Formel für brennbares Pulver weiterentwickelt,
sodass geläufige Zutaten verwendet werden können. Das ist ein
gefährliches Stück Wissen und es sollte nur mit unseren engsten
Verbündeten geteilt werden...
Ein dunkler Strom erhebt sich im Osten. Eine Armee von solcher Größe
und Macht, dass das ganze Land in hellem Aufruhr ist. Ihr Anführer ist
ein Mann namens Temujin, der den Titel Dschingis Khan angenommen
hat. Er fegt über das Land und erobert und greift sich alles, was in
seinem Weg ist. Ganz gleich, welche Beweggründe er hat, er muss
aufgehalten werden. Wäre ich jünger, würde ich versuchen, diese
Aufgabe im Stillen anzugehen, denn ich vermute, dass ein Edensplitter
im Spiel ist. Doch diese Tage sind schon seit Jahren vorbei. Der Kelch
muss weitergegeben werden. Es ist an der Zeit, dass sie und ich mit
unseren Söhnen reden. Wir reisen zusammen dorthin, damit sie geprüft
werden und damit diese Bedrohung beendet wird.
Schon bald werde ich diese Welt verlassen. Meine Zeit ist gekommen.
Jede Stunde des Tages ist nun gefüllt mit den Gedanken und Ängsten,
die dieser Erkenntnis entstammen. Ich weiß, dass die Elemente meines
Körpers zur Erde zurückkehren. Doch was ist mit meinem
Bewusstsein? Meiner Identität? Das will heißen: Was wird aus MIR?
Ich ahne, dass es ein Ende finden wird. Dass es keine nächste Welt gibt.
Und auch keine Wiederkehr in diese Welt. Es wird einfach vorbei sein.
In alle Ewigkeit.
Unsere Leben sind so kurz und unbedeutend. Der Kosmos schert sich
nicht um uns. Um das, was wir getan haben. Hätten wir Böses anstelle
von Gutem getan. Hätte ich mich entschieden, den Apfel zu
missbrauchen, anstatt ihn zu versiegeln. Nichts davon hätte einen
Unterschied gemacht. Es gibt keine Bewertung. Keine Abrechnung.
Kein Schlussurteil. Es ist einfach Stille. Und Dunkelheit. Vollkommen
und uneingeschränkt... und so habe ich angefangen mich zu fragen:
Gibt es keine Möglichkeit, die Umarmung des Todes aufzuhalten, oder
zumindest hinauszuzögern?
Sicherlich waren diejenigen, die vor uns kamen, nicht so schwach wie
wir. Doch ich habe geschworen, mit dem Artefakt abzuschließen. Nicht
in sein Inneres zu blicken. Und doch: In Anbetracht meines absehbaren
Endes, was kann ein letzter Blick da schon anrichten...
Quelle: Animus-Datenbank