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  • Die Kreuzritter

    Sie folgten dem Ruf der Kirche, zogen für das Kreuz in den Krieg - Die Kreuzritter. Doch ihr Ruf ist viel besser, als er durch ihre Taten sein sollte. Die anfänglich edlen Motive ins heilige Land zu ziehen, hatten sich bis zur Eroberung Jerusalems grundlegend geändert. Ein Blutbad ohne gleichen zog sich durch die Straßen der eroberten heiligen Stadt.

    Assassins Creed spielt zur Zeit des dritten Kreuzzuges, große Teile der Kreuzfahrer der ersten beiden Kriege sind entweder tot, zurück in der Heimat oder haben sich mit der ansässigen Bevölkerung vermischt.
    Nur ganz wenige bekamen das, was sie von Anfang an wollten. Wie so oft bei Kriegen, lagen die Interessen der kriegsführenden Befehlshaber und die der kämpfenden Truppen weit auseinander. Die beiderseitigen Machthaber verfolgten hauptsächlich die Ziele reich zu werden oder eine der frei werdenden Stellen in der Politik zu erlangen, während die Kreuzfahrer selbst zumeist an einen ehrenvollen, ja heiligen Kampf für die Kirche und Gott glaubten.

    Der Hass der Assassinen auf die Oberhäupter beider Armeen lässt sich leicht erklären, wenn man sich ihren Lebensstandard betrachtet: Im Luxus schwelgend hatten sie sich in die sicheren Städte zurückgezogen und genossen das mediterrane Klima, während die Soldaten jeden Tag auf's Neue in kleinere Scharmützel und Auseinandersetzungen verwickelt wurden und fürchten mussten, im heißen, staubigen Sand des gelobten Landes zu enden. Zwar wurden die Gefallenen als Märtyrer gefeiert, doch wirklich dabei waren die Anführer der Kreuzzüge nie. Lediglich symbolische Bedeutung hatte das "selbst Hand anlegen" von Richard I., an den Befestigungsarbeiten der Stadtmauern Askalons. Den Hauptteil ließen die Eroberer von den einheimischen Moslems der eroberten Gebiete (dem Küstenstreifen zwischen Tyros und Jaffa bis nach Askalon) erbauen.

    Richard Löwenherz war besessen davon einen totalen Sieg über die Sarazenen zu erringen. Viele der Friedensgesuche wurden abgelehnt, bis endlich eine einstweilige Einigung für den Kampf um Akkon gefunden war:

    - 1500 Gefangene Saldadin's sollten freigelassen werden.
    - je hunderttausend Besanten (die damalige Währung) sollten an Richard und Philipp ausgezahlt werden
    - 1400 Besanten sollten an Konrad von Montferrat ausgezahlt werden (er galt als Anwärter für die Krone Jerusalems)
    - die Kreuzesreliquie wird den Kreuzrittern ausgehändigt
    - Akkon geht an die Kreuzritter
    - kein Gemetzel innerhalb Akkons


    Nach der Eroberung Akkons stellte jeder seine Ansprüche an die Beute. Phillip beanspruchte die Hälfte von allem, frühere christliche Besitzer von Häusern und Einrichtungen verlangten ihr Eigentum zurück, der Klerus forderte die in Moscheen umgewandelten Kirchen, sowie den Grundbesitz, der zu den Kirchen gehörte. Es gelang den Templern unter den Parteien zu vermitteln, doch diejenigen, welche am ehesten Ansprüche anzumelden gehabt hätten, nämlich die Kampftruppen, die eine zweijährige Belagerung hinter sich hatten, erhielten nichts. Sie wurden mit Versprechungen vertröstet, während die Könige und Fürsten den "Löwenanteil" an sich nahmen.

    Auch die Grausamkeiten auf beiden Seiten, zeichneten ein deutliches Bild der Kreuzritter. Gefangene mussten damit rechnen, gefoltert zu werden, bis sie alles aussagten, was sie wussten, es sei denn, sie starben schon vorher. Saladin ging oft grausam mit seinen Gefangenen um. Richard Löwenherz war noch grausamer. Nachdem er das geforderte Geld und die Kreuzesreliquie nicht nach einer Frist von einem Monat geliefert bekommen hatte, ließ er die muslimischen Einwohner Akkons auf dem Berg Aijadieh zusammentreiben und vor den Augen der Sarazenen, die auf dem Nachbarberg ihr Lager hatten hinrichten. 3000 Männer, Frauen und Kinder fielen diesem Massaker zum Opfer.
    Nur hohe Offiziere blieben, wie es Sitte war, am Leben, um gegen ein Lösegeld freigekauft zu werden. Kein Wunder also, dass sich die Bemühungen der Assassinen fast ausschließlich auf die Heerführer bezog, da diese solche Massaker und Ungerechtigkeiten zuließen.
    Auch dass im Gegenzug in Damaskus auf Befehl Saladinś Christen umgebracht wurden, ließ die Assassinen bestimmt nicht kalt. So viel Blutvergießen auf Kosten der Zivilbevölkerung, die diesen Krieg ablehnte waren eine exemplische Hinrichtung der Moral im heiligen Land.

    Insgesamt war die Lage der Kreuzritter während des dritten Kreuzzuges extrem schlecht. Hier einige Beispiele warum:

    Ein totes Pferd versorgte hundert Personen eine Woche lang. Man verzehrte Knochenmehl, Gräser, Blätter, Baumrinden und Erde. Für zehn Kupferpfennige konnte man ein Eintopfgericht mit Pferdeeingeweiden kaufen. Lederriemen wurden zerschnitten und gekocht. Die Soldaten starben vor Hunger, an Typhus, an Skorbut (Vitamin C-Mangel) und an einer seltsamen Krankheit, die man Leonardie nannte.
    Aber auch den Sarazenen ging es nicht viel besser. Es heißt, Saladin wäre von der Hüfte an abwärts mit Furunkeln bedeckt, sodass er weder schlafen noch sich ausruhen konnte.

    Die Leichen, die unbestattet herumlagen, wurden von Ratten gefressen und waren für Geier und Hunde eine nicht enden wollende Nahrungsquelle. Brennende Hitze, Regen, Winterfröste und Schlamm machten das Leben beinahe unerträglich. Die Mehrheit der christlichen Soldaten lebte in höchster Angst und im Dreck. Selbst als sie einen Sieg errangen, sogar als sich Akkon ergab, hungerten sie immer noch. Nur die Ritter erhielten von den Königen eine Kleinigkeit. Schlangen und Taranteln und andere gefährlichen Insekten machten den Menschen zusätzlich das Leben schwer. Nur die reicheren Ritter konnte sich wohlriechende Salben kaufen, für die normalen Infanteristen gab es so etwas nicht. Doch schon bald hatten sie eine Möglichkeit gefunden, sich davor zu schützen. Lärm schien die Taranteln vom Lager fernzuhalten. Doch im Gegenzug musste man in Kauf nehmen, dass es in den Nächten, in denen die gefürchteten Tiere auftauchten, nur sehr wenig Schlaf gab.
    geschrieben von Torgan